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Elektromobilität Teil II

Im zweiten Teil unserer Elektromobilitätsbroschüre wollen wir unser Augenmerk auf die gefragtesten E-Auto-Modelle richten. Dabei schauen wir uns vor allem die technischen Daten sowie die Ladedauer der Autos genauer an, da diese Fakten aus Käufersicht am bedeutsamsten sind. Außerdem untersuchen wir in dieser Broschüre die Entwicklung des Elektroauto-Marktes in wichtigen Märkten, wie Deutschland, Frankreich, Norwegen oder der USA.

 

Die Top-Elektroautos und ihre technischen Daten

 

In der unten abgebildeten Grafik sind die fünf am Häufigsten neu zugelassenen Elektroautos in Deutschland für den Juli 2019 dargestellt (blau). Außerdem ist die Anzahl der Neuzulassungen dieser Elektroautos für den Zeitraum von Januar bis Juli 2019 abgebildet (orange).

 

Auf Platz 1 der Top-Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland, für den Juli 2019, befindet sich der VW e-Golf mit 1.007 Neuzulassungen. Im gesamten Jahr 2019 (Januar bis einschließlich Juli 2019) wurden über dreieinhalb Tausend (3.687) Fahrzeuge dieses Typs zugelassen. Doch was genau zeichnet den VW e-Golf eigentlich aus?

möglich (Neupreis). Seine Batterie-Kapazität beträgt 35,8 kWh. Mit 136 PS erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Zudem liefert der VW e-Golf schon ab der ersten Umdrehung sein maximales Drehmoment. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt er dank seines 1-Gang-Getriebes unterbrechungsfrei in 9,6 Sekunden. Vor allem im Stadtverkehr ist der e-Golf ein ideales Fahrzeug. Aber auch für längere Strecken ist er bestens geeignet. Seine maximale Reichweite nach WLTP beträgt nämlich 233 km. WLTP ist ein Messverfahren zur Bestimmung der Abgasemission und des Kraftstoff-/ Stromverbrauchs von Kraftfahrzeugen. Nähere Informationen über dieses Verfahren können Sie aus unserem Blog „Neuer Normverbrauchstest WLTP löst NEFZ ab“ auf unserer Homepage entnehmen.  Doch zurück zur maximalen Reichweite des VW e-Golfs. Focus online nennt nach einigen Testfahrten eine realistische maximale Reichweite von 200 km. Natürlich hängt die maximale Reichweite von vielen verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel des Fahrverhaltens oder der Witterung ab. Nach eFahrer.com beträgt der Verbrauch nach WLTP 15,8 kWh/100 km. Volkswagen selbst gibt hierbei einen kombinierten Stromverbrauch von 12,9 bis 13,8 kWh/100 km an. Auch hier ist zu erwähnen, dass der Verbrauch ebenfalls von verschiedenen Faktoren abhängt.

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Abbildung 1: Anzahl der Top-Neuzulassungen von E-Autos in DE

Es gibt verschiedene Möglichkeiten den VW e-Golf zu laden. Eine Möglichkeit ist das Laden über eine handelsübliche Haushaltssteckdose. Hierbei beträgt die Ladezeit für das 100-prozentige Aufladen ca. 17 Stunden. Eine deutlich kürzere Ladezeit ermöglicht die Installation der optimal erhältlichen Wechselstrom-Wallbox an einem Hausanschluss mit mindestens 32A. Hier beträgt die Ladezeit etwa fünf Stunden und 20 Minuten. Auch das Laden mit öffentlichen Wechselstrom-Ladestationen dauert in etwa so lange (ca. sechs Stunden). Die schnellste Ladezeit ermöglichen jedoch die öffentlichen Ladestationen mit Gleichstrom, die mit optimal erhältlichen CCS-Schnellladesystem eine Ladezeit von ungefähr 45 Minuten aufweisen, um die Batterie auf 80% aufzuladen.

 

Auf Platz 2 der Top-Neuzulassungen stand im Juli 2019 der BMW i3 mit 967 Zulassungen. Der BMW i3 existiert in zwei verschiedenen Varianten. Die BMW i3 (120 Ah) Variante ist ab mindestens 38.000€ (Neupreis) erwerbbar. Dieses Modell von BMW verfügt über eine Batteriekapazität von 37,9 kWh. Seine Motorleistung beträgt 170 PS und gemäß der BMW Reichweitenmessungen im Alltagsbetrieb bei Stadt-Fahrprofil, 20 Grad Celsius Außentemperatur, Vortemperierung und dem Fahrmodus Comfort, gibt BMW eine maximale Reichweite von bis zu 260 km an. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h. Außerdem erreicht der BMW i3 in 7,3 Sekunden eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h. Der Verbrauch nach WLTP liegt bei 13,1 bis 13,6 kWh/100km.

 

Eine weitere Variante ist der BMW i3s. Dieses Auto ist ein wenig teurer als der zuvor erwähnte BMW i3. Sein Preis liegt bei mindestens 41.600€. Dafür bietet der BMW i3s jedoch mit 184 PS eine höhere Leistung sowie mit 160 km/h eine höhere Höchstgeschwindigkeit. Die Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h beträgt 6,9 Sekunden. Der Verbrauch nach WLTP liegt bei ungefähr 14 bis 14,6 kWh/100 km.

 

Beide erwähnten BMW Modelle lassen sich u.a. mit der neuen BMW i Wallbox, der BMW i Wallbox Plus und der BMW i Wallbox Connect laden. Von zu Hause aus dauert ein Ladevorgang für eine Reichweite von 100 km an der BMW i Wallbox ungefähr 1,5 Stunden. Für das 100-prozentige Laden des Autos wird eine Zeit von etwa vier Stunden und fünfzehn Minuten benötigt und für eine 80-prozentige Ladung der Batterie ca. drei Stunden und fünfzehn Minuten. Zudem kann der BMW i3 an jeder haushaltüblichen 230-Volt-Steckdose in etwa 15 Stunden zu 80% aufgeladen werden. Schnellere Ladezeiten für unterwegs ermöglichen DC-Ladesäulen.

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An DC-Ladesäulen kann der BMW i3 mit bis zu 50 kW geladen werden. Mit einer Ladezeit von ungefähr 1,5 Stunden kann der BMW i3 komplett aufgeladen werden. In ca. 45 Minuten ist der BMW i3 bis zu 80% aufgeladen. Eine AC-Ladesäule mit einer maximalen Leistung von 11 kW benötigt ca. drei Stunden für das 80-prozentige Aufladen und ca. vier Stunden und 20 Minuten für das komplette Aufladen der Batterie. Alle diese Werte sind jedoch Richtwerte und können von den tatsächlichen Werten abweichen.

 

Ein weiteres beliebtes E-Auto in Deutschland ist der Renault Zoe. Für den Juli 2019 belegt er Platz 3 der Top-Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland. In diesem Zeitraum kann der Renault Zoe 910 Neuzulassungen aufzeigen. Deutlicher wird die große Akzeptanz des Autos, wenn die Anzahl der Neuzulassungen in Deutschland vom Zeitraum Januar bis Juli 2019 angeschaut wird. In diesem Zeitraum kommt der Renault Zoe nämlich auf insgesamt 6.461 Neuzulassungen. Insgesamt ist der Zoe sogar die Nummer eins unter Europas Elektroautos (160.000 verkaufte Autos seit 2010). Doch schauen wir uns nun die Besonderheiten dieses Elektroautos genauer an.

 

Der Renault Zoe ist in drei verschiedenen Varianten bestellbar. Eine davon ist der Renault Zoe Life. Er kostet in etwa 21.900€ (Neupreis) und verfügt über eine 22 kWh Batterie sowie einen Elektromotor R90. Mit 88 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h beträgt die maximale Reichweite nach WLTP 175 km. Der kombinierte Stromverbrauch liegt bei 15,9 bis 17,9 kWh/100 km. In 13,2 Sekunden beschleunigt diese Renault Zoe Life Variante von 0 auf 100 km/h.

 

Der Renault Zoe Life Z.E 40 verfügt hingegen über eine Batteriekapazität von 41 kWh. Der Preis liegt bei diesem Modell bei mindestens 26.100€. Im Vergleich zum Zoe Life Modell kann dieses Modell mit 92 PS eine höhere Leistung aufweisen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt ebenfalls 135 km/h. Die maximale Reichweite nach WLTP ist mit 316 km um einiges höher als bei dem Renault Zoe Life. Der Renault Zoe Life Z.E. 40 beschleunigt in 13,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Nach Angaben von efahrer.chip.de verbraucht diese Renault Zoe Variante in der Stadt 14 kWh/100 km (Testergebnis). Renault selber gibt einen allgemeinen kombinierten Stromverbrauch von 15,9 bis 16,9 kWh/100 km an.

 

Das Renault Zoe Life Limited Modell verfügt als einziges von den drei Modellen über den Elektromotor R110. Dadurch besitzt er eine höhere Leistung (108 PS) sowie eine kürzere Beschleunigungszeit (11,4 Sekunden). Die Höchstgeschwindigkeit beträgt weiterhin 135 km/h. Der Zoe Life Limited erreicht eine maximale Reichweite von 316 km. Die Batterie-Kapazität beträgt 41 kWh und der kombinierte Stromverbrauch liegt bei 16,3 bis 17,5 kWh/100 km. Der Preis für dieses Modell beträgt mindestens 27.900€.

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Im Gegensatz zu allen anderen Herstellern setzt Renault auf reines Wechselstromladen. Dadurch wird zwar die Ladeleistung beschränkt, dies stellt jedoch kein weiteres Problem dar, da der Zoe kein Autobahnauto darstellen soll. Vielmehr handelt es sich bei dem Renault Zoe eher um das ideale Stadtfahrzeug. Die Gleichstromschnellladung hingegen soll vor allem für die Autobahnzwischenetappenladung dienen. An den Typ 2 Ladern, welche in den Städten zu finden sind, lädt der Zoe mit 22 kw. Eine leere Batterie lässt sich innerhalb von etwa zwei Stunden und 30 Minuten wieder komplett aufladen (Batteriekapazität 41 kWh). Für die kleinere 22 kWh Batterie sind in etwa 1,5 Stunden notwendig. Nach dem Lademodus 3, also dem AC-Laden an speziellen Ladestationen mit bis zu 32 A und 400 V AC 3-phasig, lädt die Batterie innerhalb von ungefähr einer Stunde zu 80% auf. Bei der 41 kWh Batterie dauert der Ladevorgang in etwa eine Stunde und 40 Minuten. Für 100% Laden dauert der Ladevorgang 105 Minuten bzw. 160 Minuten. Insgesamt ist der Renault Zoe ein eher preiswertigeres Elektroauto (im Vergleich zu anderen Elektroautos).

 

Zudem ist er ein perfektes Auto für die Stadt, jedoch für die Autobahn weniger praktikabel geeignet. Seit Oktober 2019 gibt es die Renault Zoe Modelle jedoch in überarbeiteten, leistungsstärkeren Ausführungen. Auf die einzelnen Leistungswerte und Fakten der Modelle werden wir in dieser Broschüre allerdings nicht eingehen.

 

Platz 4 der am Häufigsten neu zugelassenen Elektroautos, im Juli 2019 in Deutschland, belegt der Audi e-tron mit 530 Neuzulassungen. Im Zeitraum von Januar bis Juli 2019 wurden insgesamt 2.312 Audi e-trons in Deutschland neu zugelassen. Zudem ist er das erste vollelektrische Auto von Audi. Der Audi e-tron 55 quattro ist eine deutlich teurere Variante eines Elektroautos. Der Preis für dieses Modell liegt bei mindestens 80.900€. Dieses Elektroauto verfügt über den Allradantrieb quattro. In Sachen Fahrleistung kann das Fahrzeug beachtliche Werte vorzeigen. Mit 408 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h beträgt seine Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h 6,6 Sekunden. Ebenfalls beachtliche Werte kann der Audi e-tron 55 quattro bei der maximalen elektrischen Reichweite nach WLTP aufweisen. Audi gibt hierbei einen Wert von 356 - 411 km an. Der kombinierte Verbrauch liegt zwischen 22,9 und 26,4 kWh/100km. Efahrer.com nennt hier z.B. einen Verbrauch auf der Autobahn von über 25 kWh/100km bei einer Geschwindigkeit von etwa 130 km/h. Unter diesen Bedingungen erreicht der Audi e-tron quattro eine Reichweite von ungefähr 340 km. Jedoch variieren auch hier die Zahlen durch unterschiedliche Faktoren, wie z.B. der Fahrweise etc.

 

Genau wie bei den anderen bereits vorgestellten Modellen lässt sich der Audi e-tron sowohl von zu Hause als auch von unterwegs aus laden. Von zu Hause aus lässt sich der Audi e-tron z.B. an einer Industriesteckdose bei einer 11 kW Ladeleistung innerhalb von ca. neun Stunden zu 100% aufladen. Das Laden mit einer Haushaltsteckdose und einer Ladeleistung von 2,3 kW dauert wesentlich länger. Hier gibt Audi einen Wert von knapp 47 Stunden an.

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In der Öffentlichkeit lässt sich das E-Auto an einer DC-Ladestation und einer 150 kW Ladeleistung in etwa 48 Minuten komplett aufladen. Das Laden an einer Ladestation mit Mode3-Kabel (AC) und einer Ladeleistung von 11 kW dauert in etwa neun Stunden. Zudem ist der Audi e-tron das erste Auto, welches über ein CCS-Gleichstrom Ladeanschluss verfügt. Der CCS-Gleichstrom Ladeanschluss ist die europäische Schnellladenorm mit 150 kw. Dies ermöglicht bei einer Ladezeit von ungefähr 20 Minuten eine Reichweite von 200 km.

 

Auf Platz 5 der Top-Neuzulassungen im Juli 2019 befindet sich das Tesla Model 3 mit 454 Neuzulassungen in Deutschland. Im Zeitraum von Januar bis einschließlich Juli 2019 kommt dieses Modell von Tesla auf starke 5.806 Neuzulassungen in Deutschland. Beim Tesla Model 3 kann zwischen drei verschiedenen Modellen unterschieden werden. Hierbei zeichnen sich das Tesla Model 3 Maximale Reichweite Modell sowie das Tesla Model 3 Performance Modell durch einen Allradantrieb mit Dualmotor aus. Das Tesla Model 3 Standard Reichweite Plus Modell wird hingegen durch einen Hinterradantrieb betrieben. Dieses Modell kostet mindestens 43.390€ und besitzt 260 PS. Zudem erreicht das Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h und beschleunigt in 5,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. 

Die Batteriekapazität beträgt 50 kWh und seine maximale Reichweite 409 km (nach WLTP). Damit kann das Tesla Model 3 in der Standard Reichweite Plus Variante im Vergleich zu anderen Elektroautos eine höhere Reichweite aufweisen.

 

Etwas teurer als dieses Modell ist das Tesla Model 3 in der Maximale Reichweite Variante. Dieses Modell kostet mindestens 51.390€ (Neupreis).

Mit einer Batterie-Kapazität von 75 kWh und      351 PS erreicht das Fahrzeug eine                       Höchstgeschwindigkeit von 233 km/h. Seine Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h beträgt 4,6 Sekunden. Auch seine maximale Reichweite nach WLTP weist mit 560 km beachtliche Werte auf.

 

Die dritte Variante des Tesla Model 3 ist die Performance Variante. Mit 55.390€ liegt sein Neupreis ein wenig über dem Preis des Tesla Model 3 in der Maximalen Reichweite Variante. Die Batterie-Kapazität dieses Modells liegt ebenfalls bei 75 kWh (wie beim Tesla Model 3 Maximale Reichweite). Dieses Modell von Tesla besitzt 487 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 261 km/h. Ebenfalls hervorzuheben ist seine kurze Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h, diese beträgt nämlich 3,4 Sekunden. Auch die angegebene maximale Reichweite nach WLTP von 530 km ist win beachtlicher Wert, auch wenn dieser leicht unter dem des Tesla Model 3 in der Maximalen Reichweite Variante liegt. Wie bereits erwähnt, verfügen die letzten beiden Tesla Model 3 Varianten über einen Allradantrieb mit Dualmotor. Hierbei verwendet der Tesla-Allradantrieb also zwei separat gesteuerte Elektromotoren. Diese zwei Motoren steuern das Drehmoment an den Vorder- und Hinterrädern separat. Da die Steuerung digital erfolgt, ist diese wesentlich präziser als bei mechanischer Kraftübertragung. Zudem ist es möglich, dass das Fahrzeug von nur einem Motor angetrieben wird. Der Vorteil hierbei liegt in der Tatsache, dass wenn ein Motor ausfallen sollte, der zweite Motor zum Einsatz kommen kann.

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Tesla hat bereits über 14.000 Supercharger-Ladestationen zum Laden von Tesla Autos weltweit installiert. Diese Supercharger laden überwiegend mit 120 kW. Ein neues Update von Tesla ermöglicht neuerdings auch das Laden mit 150 kW. Dadurch lässt sich das Tesla Model 3 noch schneller als zuvor laden. Bis Ende des Jahres 2019 möchte Tesla sogar das Laden mit bis zu 250 kW ermöglichen. Dadurch ist in nur 5 Minuten Ladezeit eine Reichweite von 120 km denkbar. Bei den Superchargern handelt es sich überwiegend um CCS-Ladesäulen. An einem Supercharger V2 mit einer Ladeleistung von 120 kW reichen 30 Minuten Ladezeit für eine Reichweite von bis zu 280 km. Als Ladesystem für zu Hause empfiehlt sich die Tesla-Wandladestation, da sie die höchsten Ladegeschwindigkeiten bietet. Von zu laden. In einer Stunde Ladezeit ist in etwa 46 bis 65 km Reichweite möglich. Die maximale Ausgangsleistung der Tesla-Wandladestation beträgt 22 kW.  Ein Tesla kann außerdem an jeder Universalladestation des Typs 2 aufgeladen werden. Jedoch bietet diese eine geringere Leistung als die Tesla-Wandladestation. Wie bereits erwähnt, hat das Model 3 für Europa den Elektroauto-Ladestandard CCS. Neben den Superchargern kann der Tesla Model 3 demnach auch an den Ionity Schnellladesäulen der deutschen Autohersteller laden.

 

Dass das Tesla Model 3 ein sehr beliebtes und absatzstarkes Elektroauto ist, wird deutlich, wenn man sich die Wachstumsraten der Neuzulassungszahlen in Europa von Januar bis August 2019 und dem des Vorjahreszeitraums 2018 genauer anschaut. In diesem Jahr 2019 konnte ein Wachstum von 85,1% verzeichnet werden. Wird aus dieser Betrachtung der Absatz des Tesla Model 3 außen vorgelassen, so beträgt die Wachstumsrate von 2019 gegenüber 2018 nur noch weniger als 44%.

 

Wichtig zu erwähnen sei an dieser Stelle, dass alle Werte, die genannt wurden, variieren können und keine fixen Werte darstellen. Zudem wird der Kauf, aber auch das Leasen, von Elektroautos durch den Bund und den Herstellern subventioniert. Dieser Umweltbonus, den es seit Juli 2016 gibt, wurde bis zum Ende des Jahres 2020 verlängert und beträgt bei Elektroautos ca. 4.000€. Des weiteren werden Elektroautos auch steuerlich gefördert. Für batterieelektrische Fahrzeuge, die bis zum 31.12.2020 erstmals zugelassen werden, wird für zehn Jahre lang keine Kfz-Steuer fällig.

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Entwicklung des E-Auto-Marktes

 

Die Entwicklung der Zulassungszahlen von Elektroautos in Deutschland ist weiterhin positiv zu erwähnen, auch wenn der Umstieg auf E-Autos noch ein wenig holprig verläuft. Deutschland ist erstmals der drittgrößte Elektroauto-Markt weltweit. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 stieg die Anzahl der Neuzulassungen von E-Autos, gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2018, von 34.000 auf 48.000 an. Die Anzahl der Neuzulassungen von Elektroautos im ersten Halbjahr 2019 ist in Abbildung Nr. 2 dargestellt.

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Abbildung 2: Neuzulassungen von E-Autos im 1.HJ 2019

Die erwähnten Zulassungszahlen entsprechen einem Anstieg von 41 Prozent. Hierbei machen von den 48.000 E-Autos, 31.000 BEVs (battery electric vehicle/Elektroauto) aus und 16.500 PHEVs (Plugin-Hybrid, electric vehicle).

 

Wie in Abbildung Nr. 3 zu erkennen ist, besitzt Deutschland damit einen Marktanteil von 2,6 Prozent für Elektroautos. Der Markt für Neuzulassungen von Dieselfahrzeugen hingegen bleibt stabil. Dies belegen die Zahlen von 33 Prozent Dieselanteil im ersten Halbjahr 2019 und 32 Prozent im Vorjahreszeitraum. In China stieg die Nachfrage nach Elektroautos sogar um 52 Prozent an. Damit bleibt China weiterhin der weltweit größte Markt für Elektroautos. Der Markanteil von E-Autos stieg dort von 2,9 Prozent auf 5,1 Prozent.

 

Auf Platz zwei des weltweit größten E-Fahrzeugmarktes liegt die USA. Trotz eines rückläufigen Absatzes von PHEVs und des Gesamtmarktes (-2,3%) stiegen die Neuzulassungen um 20 Prozent auf 149.000 E-Fahrzeuge (siehe Abbildung Nr. 2). Für diese hohen Zahlen ist sicherlich auch das US-amerikanische Unternehmen Tesla mitverantwortlich. Tesla ist für 56 Prozent des Absatzes an E-Fahrzeugen verantwortlich.

 

Knapp hinter Deutschland liegt Norwegen mit 44.000 Neuzulassungen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 (siehe Abbildung 2). Dies bedeutete für Norwegen einen Anstieg um 22 Prozent. Im ersten Halbjahr 2019 kommt Norwegen auf 56,2 Prozent Marktanteile von E-Autos. Dies ist ein beachtlich hoher Wert.

 

Frankreich belegt Platz fünf und konnte einen Anstieg um 38 Prozent aufweisen (Vergleich von 1.HJ 2018= 21.000 Neuzulassungen und 1.HJ 2019= 29.000 Neuzulassungen).

 

Auf Platz sechs liegt Großbritannien. Hier beträgt die Anzahl der Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2019 27.000 E-Autos. Im Jahre zuvor kam Großbritannien im gleichen Zeitraum noch auf 29.000 Neuzulassungen. Damit sank der Absatz von E-Autos in Großbritannien im ersten Halbjahr 2019 um 7 Prozent.

 

Anders sieht es in den Niederlanden aus. In den Niederlanden konnte ein Anstieg von 122% für die Neuzulassungen von E-Autos verzeichnet werden. Wie in Abbildung Nr. 2 dargestellt, kam die Niederlande im ersten Halbjahr 2019 auf 20.000 Neuzulassungen, im gleichen Zeitraum im Jahr zuvor waren es nur 9.000 E-Autos. Der Marktanteil stieg demnach von 3,6% auf 8,9% an.

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Abbildung 3: Marktanteile E-Autos im 1.HJ 2019

Alle erwähnten Fakten und Werte sind in den beiden Abbildungen zur Vereinfachung grafisch dargestellt (Abb.2 & Abb. 3).

 

Die Daten stammen aus der Studie des Center of Automotive Management (CAM) unter der Leitung von Stefan Bratzel.

 

Schauen wir uns nun die Entwicklung speziell in Deutschland genauer an. Wie wir zuvor bereits erwähnt haben, wächst der Elektroauto-Markt in Deutschland weiterhin an. Anhand der Abbildung Nr. 4 ist zu erkennen, dass die Anzahl der Neuzulassungen von Elektro-Fahrzeugen in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist. Besonders der rapide Anstieg aus dem Jahre 2016 zum Jahre 2017 ist hierbei hervorzuheben. Im Jahr 2016 betrug die Anzahl der Neuzulassungen von E-Autos 25.150 Fahrzeuge. Im Jahre darauf (2017) konnte Deutschland mehr als doppelt so viele Neuzulassungen (54.490) verzeichnen, genauer gesagt sogar etwas mehr als 30.000 neue E-Autos. Nach dem letzten Jahr 2018 betrug die Anzahl an Neuzulassungen von E-Autos 67.500. Somit fiel der Anstieg von 2017 auf 2018 mit knapp 13.000 Neuzulassungen deutlich geringer aus als zum Jahr bevor. Dennoch steigt die Anzahl an Neuzulassungen von E-Autos in Deutschland weiter an.

 

Das der positive Trend in Deutschland fortgesetzt wird, lässt sich an den bereits oben erwähnten 48.000 Neuzulassungen aus den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 erkennen. Somit wurden zu diesem Zeitpunkt bereits in etwa 71% der Anzahl der Vorjahres-Neuzulassungen erreicht. Sollte das zweite Halbjahr ähnlich gut verlaufen, so wird die Anzahl der Neuzulassungen wieder deutlich höher ansteigen als im Vorjahr. Klar ist jedoch, dass im Jahre 2019 mit einem weiteren Anstieg zu rechnen ist. Ob diese Entwicklung aufgrund des hitzig diskutierten Klimawandels schnell genug voranschreitet, darüber lässt sich vermutlich streiten. Jedoch kann festgehalten werden, dass Deutschland als drittgrößter E-Auto-Markt auf einem guten Weg in Sachen Elektroautos ist.

 

Warum hiervon ausgegangen werden kann, zeigen vor allem auch die neu vorgestellten Elektroautos auf der IAA 2019 in Frankfurt (Internationale Automobil-Ausstellung), welche in Zukunft auf den Markt kommen werden. Auf zwei von diesen Neuerscheinungen werden wir im nächsten Kapitel genauer eingehen.

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Abbildung 4: Neuzulassungen Elektro-PKw in DE von 2014-2019

Doch zuvor wollen wir noch einen Blick auf die weltweite Entwicklung der Neuzulassungszahlen von E-Autos richten. Diese Entwicklung lässt sich insgesamt als recht positiv zusammenfassen. Vor allem in den letzten Jahren stieg die Anzahl an Neuzulassungen deutlich an. Hierbei wurden z.B. im Jahre 2016, 779.250 E-Autos weltweit neu zugelassen. Im Jahre 2017 waren es weltweit 1.279.430 neu zugelassene E-Autos. Dies entspricht einem Anstieg um etwa 64%. Im Jahr 2018 betrug die Anzahl an Neuzulassungen 2.242.720  E-Fahrzeuge (+72%). Der Anstieg von 2014 bis 2015 hat sich in etwa verdoppelt (+46%). Von 2015 bis 2016 konnte ein Anstieg von 38% verzeichnet werden. Damit fiel der Anstieg in den Jahren von 2014 bis 2016 deutlich geringer aus als in den letzten Jahren, weshalb auch insgesamt ein positiver Trend zu erkennen ist.

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Abbildung 5: Neuzulassungen Elektro-PKw welweit von 2014-2018

Was erwartet uns in der Zukunft?

 

Der Porsche Taycan

 

Am 04. September 2019 hat Porsche seinen ersten vollelektrischen Sportwagen, den Porsche Taycan, vorgestellt. Dieser Sportwagen kommt als Taycan Turbo und als Taycan Turbo S auf den Markt. Normalerweise arbeiten Elektroautos mit einer Spannungslage von 400 Volt. Porsche hingegen nutzt bei diesen Modellen eine 800-Volt-Technologie. Weitere Leistungswerte der beiden Porsche Modelle schauen wir uns nun genauer an.

 

Dass es sich beim Porsche Taycan Turbo um ein außergewöhnliches E-Auto handelt wird schon direkt am Preis deutlich. Dieser liegt nämlich bei mindestens 152.136€. Allerdings kann der erste elektrische Sportwagen von Porsche auch durch seine Leistung überzeugen. Seine Overboost-Leistung bei Launch Control zum Beispiel beträgt bis zu 680 PS. Seine Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h beträgt 3,2 Sekunden und seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 260 km/h. Bei der maximalen kombinierten Reichweite gibt Porsche eine Reichweite von 381 bis 450 km nach WLTP an. Der Taycan Turbo verfügt über eine Netto-Batteriekapazität von 83,7 kWh und einem kombinierten Stromverbrauch von 26 kWh/100 km.

 

Der Taycan Turbo S ist die zweite Variante, in der Porsche sein E-Auto anbietet. Diese Variante kostet mindestens 185.456€. Im Vergleich zum Taycan Turbo kann der Taycan Turbo S eine höhere Overboost-Leistung bei Launch Control aufweisen. Sie beträgt nämlich bis zu 761 PS. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt ebenfalls bei 260 km/h. Mit 2,8 Sekunden Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h bei Launch Control zeigt der Taycan Turbo S weitere beeindruckende Werte. Der kombinierte Stromverbrauch liegt bei 26,9 kWh/100 km. Porsche gibt bei diesem Taycan Modell eine kombinierte maximale Reichweite von 388 bis 412 km nach WLTP an.

 

Kommen wir nun zu der Ladedauer. Auch in Sachen Ladeleistung können beide Porsche Modelle dank der 800-Volt-Architektur glänzen. Die Ladeleistung ist hier nämlich höher als bei anderen Elektroautos. Beide Taycan Modelle lassen sich sowohl mit Wechselstrom-Ladesäulen als auch mit Gleichstrom-Ladesäulen aufladen. Die Ladezeit für das Aufladen des Porsches von 0 auf bis zu 100% beträgt für Wechselstrom (AC) mit 11 kW ungefähr neun Stunden. Innerhalb von ca. 30 Minuten lassen sich die beiden Porsche Modelle mit Gleichstrom (DC) und 50 kW für bis zu 100 km (WLTP) aufladen. Die Ladezeit für Gleichstrom (DC) mit 270 kW für bis zu 100 km beträgt ungefähr 5,5 Minuten.

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Insgesamt kann festgehalten werden, dass der Porsche Taycan sowohl in der Turbo als auch in der Turbo S Variante hervorragende Leistungswerte für ein Elektroauto aufweisen kann. Einziges Manko ist sicherlich der hohe Preis für diese Modelle, der den Porsche Taycan somit mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zum Massenauto machen wird. Interessant zu erwähnen sei an dieser Stelle, dass der Porsche Taycan bereits den Rekord an der Nordschleife für Elektroautos gebrochen hat. Die 20,6 kurvigen Kilometer absolvierte der Testfahrer Lars Kern mit dem Porsche Taycan in 7:42 Minuten. Zuvor hielt Elon Musk mit seinem Tesla Model S P100D den Rekord. Es wird also deutlich, dass der Porsche Taycan durchaus ein ernstzunehmender Konkurrent für Tesla darstellt.

 

Der VW ID.3

 

Ein weiteres Elektroauto wurde auf der diesjährigen Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) von VW vorgestellt. Der deutsche Automobilhersteller präsentierte seinen Kunden den VW ID.3. Dieser stellt zugleich das erste Modell der neuen ID-Familie dar. Der VW ID.3 soll im Juni 2020 auf den Markt kommen. Das VW sich einiges vom ID.3 erhofft, wird insofern deutlich, dass sie bei dieser Modellreihe wieder mit einem „Massenauto“ auf den Markt gehen und damit die positive Wende hin zur Elektromobilität erfolreich meistern möchten. Das dies VW gelingen kann, zeigte bereits die Anzahl der Vorbestellungen für den ID.3 aus dem Mai 2019. Zu diesem Zeitpunkt konnte VW bereits mehr als 10.000 Vorreservierungen aufweisen und das schon nach bereits 24 Stunden. Für die 1st Edition sind nach Angaben des deutschen Automobilherstellers bereits über 30.000 Bestellungen eingegangen. Doch widmen wir uns nun näher dem ID.3 und vor allem seinen technischen Daten.

 

Der VW ID.3 wird in drei verschiedenen Ausführungen auf den Markt kommen. Beim ID.3 handelt es sich für VW um das erste Elektroauto, welches auf Basis des modularen Elektro-Baukastens (MEB) konzipiert wurde. Alle Modelle wird es ausschließlich als Heckantrieb geben. Die Basisversion wird ca. 30.000€ kosten. Der Akku verfügt über eine Nettokapazität von 45 kWh. Dieses VW ID.3-Modell beschleunigt in ca. 8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Auch die Werte für die maximale Reichweite sind mit 330 km keine schlechten Werte für ein Elektroauto. Das Modell, welches jedoch als erstes auf den Markt kommt, ist die 1st Edition. Hierbei verfügt das Modell über einen 58 kWh-Akku und beschleunigt in etwa 8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Seine maximale Reichweite liegt bei bis zu 420 km. Der Motor an der Hinterachse schiebt die Autos der 1st Edition mit 204 PS an. Der Vortrieb wird grundsätzlich bei 

160 km/h begrenzt. Der Preis für die 1st Edition liegt bei ca. 40.000€. Die 1st Edition wird als Basiskonfiguration, als 1st Plus und als 1st Max angeboten. Auf die einzelnen Ausstattungsdetails dieser 1st-Serie gehen wir in diesem Artikel nicht genauer ein, da es sich hierbei lediglich um erweiterte Ausstattungs-Features handelt. Erst wenn die 1st-Serie abverkauft ist, kommen die frei konfigurierbaren ID.3-Modelle, dann auch mit der kleineren Variante von 45 kWh (s.o.) oder der größeren Variante mit 77-kWh auf den Markt. Die letztere Variante mit 77 kWh-Akkus ermöglicht eine maximale Reichweite von 550 km (nach Angaben von Volkswagen). Hierbei ist anzumerken, dass wenn diese angegebene maximale Reichweite des Autos ungefähr mit der tatsächlichen maximalen Reichweite übereinstimmt, VW ein Elektroauto mit äußerst nennenswerten Zahlen auf den Markt bringen würde.  Die Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h liegt bei ca. 7,5 Sekunden. Kosten wird dieses Modell ca. 40.000€.

 

An Schnellladesäulen kann der ID.3 bei jeder Version 100 kW aufnehmen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch 125 kW möglich sein. Bei Ladesäulen mit Wechselstrom hingegen kann der ID.3 11 kW aufnehmen, bei der Version mit der kleinsten Version jedoch nur lediglich 7,4 kW. Volkswagen gibt an, dass der ID.3 bei einer Ladezeit von 30 Minuten soweit aufgeladen ist, dass er eine Reichweite von 290 km erreicht (Schnellladesäule).

 

Nun bleibt es abzuwarten bis der VW ID.3 im Juni 2020 auf den Markt kommt. Dann erfahren wir mehr über die tatsächliche Leistung des Autos sowie über die Akzeptanz auf dem Elektroauto-Markt.

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Alle technischen Daten der vorgestellten Elektroauto-Modelle auf einen Blick

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