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Dieselskandal

Ausgabe Juli 2018

Dieselaffäre?

 

Jaaa, es haben inzwischen alle begriffen um was es bei dem Abgasskandal geht!

 

  • Doch wie begann dieser Skandal?

 

   UND

 

  • Wie konnte die Manipulationstechnik der Software
    überhaupt Anwendung finden?

 

Genau diese Fragen beantworten wir in diesem Newsletter und hoffen auch Sie zum Nachdenken anzuregen!

Pinokio

Beginn:

1.

Tat: Einsatz einer Software, um Abgaswerte von Dieselautos zu manipulieren.

Tatort: Motorenentwicklung in der VW-Zentrale in Wolfsburg.

Tatzeit: Entscheidung wurde zwischen 2005 und 2006 getroffen.

Zu der Zeit übernahmen die Führung: Bernd Pischetsrieder als VW-Chef und Wolfgang Bernhard als VW-Markenchef.

Quelle dieser Informationen: NDR Chronologie der Abgas-Affäre.

2. 

2007 übernimmt Martin Winterkorn die Führung von VW. Im gleichen Jahr warnt der Autozulieferer Bosch, der die Software an die VW lieferte, vor der Illegalität dieser (laut Bild am Sonntag). Boschs Warnung geht mit dem Hinweis einher, dass die Software nur für Testzwecke gedacht sei.

 

3. 

2014 führt das International Council on Clean Transportation (ICCT) eine Studie über die realen Emissionen von modernen Fahrzeugen durch. Die Ergebnisse zeigen bei den VW-Modellen Jetta und Passat große Differenzen zwischen den Abgaswerten im Labor und den Werten auf der Straße. Diese Informationen werden von der ICCT an die US-Umweltbehörde EPA und die kalifornische Luftreinheitsbehörde CARB weitergeleitet.

4. 

Am 3 September 2015 gesteht VW der EPA und der CARB die Abgasmanipulationen.

 

5. 

Am 19 September 2015 gibt VW die Abgasmanipulationen öffentlich in den USA zu.

 

Von diesem Punkt an, nimmt der Skandal wie ein Berg herunterrollender Schneeball ungeheure Masse an. Denn es werden immer wieder neue Wahrheiten zu Tage befördert.

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Anwendung der Manipulationssoftware:

Warum wurde diese Entscheidung getroffen?

VW begründet dies mit strengen und zur gleichen Zeit unterschiedlichen Abgasnormen in der Europäischen Union und den USA. Denn bei gleichzeitiger Erfüllung der Stickoxidwerte in den USA gilt es in der EU Rußpartikel- und Kohlendioxidgrenzwerte einzuhalten.

 

Das Highlight der Geschichte, ist die Verlagerung der Schuld auf die eigenen Techniker! Da die Techniker in dem angegebenen Zeit – und Budgetrahmen keine Lösung für das Problem finden konnten, wurde entschieden eine Manipulationssoftware zu verwenden. Macht Sie solch eine Rechtfertigung nicht auch stutzig?
 

Gab es denn keine einzige Möglichkeit das Problem zu lösen?
 

Doch klar! Jedoch würden andere Lösungen zu „teuer“ ausfallen.
 

Wo war der Vorstand als die Entscheidung getroffen wurde, die Abgaswerte zu manipulieren?
 

So wie VW behauptet, erfuhr der Vorstand über die Abgasmanipulation erst kurze Wochen vor der  Veröffentlichung des Dieselskandals. Die Entscheidungen über Einsatz der  Manipulationssoftware in Fahrzeugen sei laut VW auf„ nachgeordneten Arbeitsebenen“ passiert. Oh! Ein Missgeschick!

Für uns stellen sich die Fragen:

  • Wie konnte sich das Unternehmen auf dem internationalen Markt behaupten, wenn das mittlere und untere Management willkürlich Entscheidungen bis in die Umsetzung durchsetzen kann, ohne den Vorstand darüber zu informieren?

 

  • Wenn die Behauptung von VW doch zutrifft. Wie konnte der riesige Konglomerat bei solch einem hohen Grad an Desorganisation zum größten Autokonzern werden (Stand 2017)?

Wieso will kein Manager seine Schuld zugeben?

Zum einen kann der Konzern vom „schuldigen“ Manager einen Schadensersatz verlangen. Zum anderen zeichnet sich schon seit geraumer Zeit ein Trend von Verantwortungslosigkeit ab. D.h. wenn es darum geht falsches Handeln zu gestehen, möchte keiner vorne mit dem erhobenen Zeigefinger stehen und sagen: „Ich wars“!

Es mag paradox klingen, aber genau das müssen die Manager tun. Wieso? Aufgrund der Pflichten die mit der Besetzung einer hohen Position, wie die des Managers, einhergehen. Ein Manager sollte im Sinne des von ihm/ihr zu leitenden Unternehmens handeln und nicht umgekehrt. Schließlich stehen mehrere Tausend Arbeitsplätze auf dem Spiel.

 

Das Traurigste an der Geschichte ist, dass VW nicht der einzige Konzern ist, der an den Abgas-Manipulationen beteiligt ist.

 

Wir hoffen auch Sie zum Nachdenken gebracht zu haben.

 

Über ein Feedback würden wir uns sehr freuen!

Im nächsten Teil dieses Newsletters werden wir auf die Funktionsweise der Manipulationstechnik näher eingehen.

 

Palatkin, Alexander (Juli 2018)
Heat Transfer and Process Design, HTPD

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